Presentation with Professor Katrin Sieg

Monday, September 25, 2017

Wie dekolonisiert man deutsche geschichte im museum? Presentation by Professor Katrin Sieg
5:15-6:45 pm in ICC 462

The presentation examines the recent special exhibition on German Colonialism at the German History Museum in Berlin to ask how the museum choreographs visitors’ encounter with a violent colonial past lodged in material objects. It proposes criteria for assessing the museum’s effort to facilitate the labor of mourning the colonial past. And it argues that transforming museum pedagogy must be part of decolonizing the museum.

Seit sich der Völkermord an den Herero und Nama 2004 das hundertste Mal jährte, beobachten Historiker und Kulturwissenschaftler das Entstehen einer öffentlichen postkolonialen Erinnerungskultur. Museen nehmen in der zivilgesellschaftliche Auseinandersetzung mit kolonialen Spuren in Deutschland eine wichtige Rolle ein: sie choreographieren über die Begegnung mit materiellen Objekten, die von vergangener—und weiter wirksamer—Gewalt zeugen, eine Auseinandersetzung mit nationalistischen Narrativen und unterstützen antirassistische Erzählungen, indem sie sie affektiv verankern. Durch die Ausstellung militärischer, ökonomischer und epistemischer Gewalt suchen sie Erinnerung für eine Zukunft fruchtbar zu machen, in der Zugehörigkeit nicht mehr durch rassische/rassistische Kriterien bestimmt sein sollte. Meine Lektüre der Sonderausstellung Deutscher Kolonialismus am Deutschen Historischen Museum (2016-2017) zeigt, wie die Ausstellung ein neues postkoloniales Narrativ kodifiziert.

Georgetown German Department