Discussion with Max Kade Writer-in-Residence Maxi Obexer
The German Department hosted a reading with Maxi Obexer of her new essay, “Der längste Sommer” on March 18, 2016.
Es ist keine sonderlich lange Reise, die die Protagonistin unternimmt, um von Norditalien nach Berlin zu reisen, wo sie in einer offiziellen Zeremonie an ihrer deutschen Einbürgerung teilnehmen wird. Allerdings führt die Reise über zwei Grenzen, die italienisch-österreichische und die österreichisch-deutsche. Während sie im Zug über ihre eigene Einwanderung nachdenkt, steigen sechs junge Männer ein. Es sind Geflüchtete, die versuchen, es bis nach Deutschland zu schaffen. Die Beobachtung der inzwischen tief schlafenden Jungs in ihren Sitzbänken lässt sie weiter nachdenken. Sie fragt sich, wie sie in zwanzig Jahren darüber berichten werden. Werden ihre Erfahrungen des Einwanderns gewürdigt werden? Was bedeutet Migrieren?
Dass sie als EU-Bürgerin Privilegien genießt, die anderen Einwanderern vorenthalten werden, ist Teil ihres Versuchs, innerhalb der Distinktionen und Begrifflichkeiten ihre Position zu finden und auch zu fragen, wem denn die scharfe Distinktionspolitik nützt. Wer zahlt den Preis zahlt für die Privilegien weniger. Der Essayband und “Einreisebericht” ist Teil eines Versuchs herauszufinden, wo Europa sich heute befindet, welchen Weg es noch zu gehen hat, und an welche Visionen zu erinnern ist, bzw. an welche uns gerade die Geflüchteten erinnern.